Naturheilmittel Apfelessig, natürlich selbstgemacht!
Vielleicht hast Du es schon mal gehört, dass der Apfelessig auch als Heilmittel gilt. Hier in diesem Beitrag zeige ich Dir was er alles kann und wie Du ihn Dir sogar selber herstellen kannst. Der Apfelessig blickt auf eine lange Geschichte zurück, wo er immer als Heil- und Hausmittel genutzt wurde. Schon die Römer haben damit Wunden desinfiziert und im Mittelalter wurde er gegen die Pest eingesetzt. Auch heute wird noch seine Heilwirkung geschätzt sowie genutzt und er gilt als Beautyprodukt für schöne Haut und schöne Haare.
Diese positiven Eigenschaften hat er auf Deine Gesundheit:
- Er ist antibakteriell. Durch das Abtöten der Bakterien kann er wunderbar bei Akne und Pilzen angewendet werden. Auch ist er innerlich angewendet ideal zur Vorbeugung und Heilung von Erkältungen.
- Er reduziert den Blutzuckerspiegel und wirkt für Diabetiker Wunder.
- Durch den niedrigen Blutzuckerspiegel hilft er auch beim Abnehmen. So verstoffwechselt der Körper die Nahrung umso besser. Auch hat er in Studien weniger Hungergefühl ausgelöst.
- Apfelessig soll lt. einigen medizinischen Studien auch das Risiko für Herzkreislaufbeschwerden reduzieren und sogar den Blutdruck senken.
- Er gilt auch als Probiotika. Dies bedeutet dass gute Bakterien den Verdauungstrakt besiedeln. Diese enthaltenen Probiotika helfen bei Magen-Darm-Beschwerden, stärken das Immunsystem, helfen bei Hautunreinheiten und sollen sogar das Risiko einiger Krebsarten reduzieren.
- Zur Haarpflege und gegen Schuppen ist er auch sehr gut geeignet. Er führt zu gesundem, glänzendem Haar.
Das Heilmittel Apfelessig aus eigener Herstellung, wie geht das?
Das geht recht einfach. Du brauchst nur etwas Geduld und musst sehr sauber Arbeiten, aber dann kannst Du Dir Deinen eigenen Apfelessig herstellen. Toll oder? Mit dieser Methode musst Du theoretisch keinen mehr kaufen, sondern kannst ihn Dir immer selber herstellen. Du bekommst einen wohlschmeckenden, bekömmlichen Essig, der auch in der Küche oder zur Haut- und Haarpflege zur Anwendung kommt.
Dazu brauchst Du:
- BIO-Äpfel oder übriggebliebene Schalen und Kerngehäuse vom Backen oder Kompott kochen
- optional 2 EL Zucker zu Gärungs-Beschleunigung
- ein sauberes Gefäß mit 2 Liter Fassungsvermögen
ein sauberes Küchen- oder Passiertuch
Die Herstellung:
- Das Gefäß mit einer heißen Natron-Lösung gründlich reinigen
- Äpfel zerkleinern oder Reste hineingeben (opt. Zucker dazugeben), dann alles mit Wasser auffüllen bis die Fruchtstücke bedeckt sind.
- Mit einem Tuch abdecken und ab und an mal umrühren oder leicht schwenken.
- Bald entsteht dann Schaum durch die Gärung, das ist so richtig.
- Nach einigen Tagen verändert sich auch der Geruch und eine feine Essignote ist zu riechen, die Früchte sinken nach unten
- Ohne Zuckerzusatz ist nach ca. 2 Wochen der Essiggeruch intensiv (mit Zucker früher)
- Nun die Flüssigkeit durch ein Tuch in ein weiteres Gefäß filtern.
- Das neue Gefäß dann mit einem Tuch abdecken und ca. 4 bis 6 Wochen zu Apfelessig vergären lassen.
- Ein letztes Mal durch ein Tuch oder Sieb gießen und in Flaschen umfüllen.
In der Flüssigkeit bleiben geleeartige Schlieren. Dies sind Essigsäurebakterien – die sogenannte „Essigmutter„. Beim nächsten Ansatz kannst Du diese dazugeben um die Gärung zu beschleunigen.
So geht die Anwendung von Apfelessig:
Innerliche Einnahme:
Hier muss er immer vorab verdünnt werden. Es gilt 1 EL Apfelessig auf 1 großes Glas Wasser. Gerade zu Beginn ist es besser mit kleineren Mengen anzufangen und diese dann zu steigern. Wenn eine Erkältung im Anmarsch ist, oder schon da ist, dann kannst Du bis zu 3 mal täglich den Apfelessig verdünnt zu den Mahlzeiten trinken. Bei Übergewicht kann er verdauungsfördernd wirken, gegen Darmpilz helfen und den Aufbau einer gesunden Darmflora unterstützen.
Bei Nagelpilz:
Um Nagelpilz bzw. Fußpilz gut zu bekämpfen hilft ein Apfelessig Fußbad sehr gut. Hierzu Apfelessig im Verhältnis 1:4 mit Wasser mischen.
Bei Schweißfüssen:
Auch hier hilft gut ein Fußbad durch die Bakterien abtötende Wirkung des Apfelessig. Das Fußbad geht so: 1 Tasse Apfelessig und 1/2 Tasse Salz in 1 Liter warmes Wasser geben. Die Füße dann bis zu 10 Minuten darin baden, mindestens 2x täglich wiederholen.
Bei Zahnproblemen:
Entzündungen im Mund werden von Mundbakterien verursacht, gegen diese hilft wieder der Apfelessig. Als Mundspülung angewendet nach dem Zähneputzen wäre ideal. Aber nachher gründlich mit Wasser nachspülen, da die Säure des Essigs den Zahnschmelz angreift.
Bei Juckreiz:
Der Apfelessig kann gut bei Juckreiz sehr gut helfen, indem er auf die juckenden und brennenden Hautstellen aufgetragen wird, oder wie eine Kompresse angewendet wird. Dies gilt auch bei Insektenstichen. Als Badezusatz angewendet hilft er auch sehr gut. Dazu einfach 1 Tasse Apfelessig in ein Vollbad zu geben.
Bei Halsschmerzen und Mandelentzündung:
Schmerzhafte Entzündungen im Rachen können sehr unangenehm sein. Wie gut, dass Du auch hier wieder den Apfelessig anwenden kannst. Hast Du eine akute Mandelentzündung, kannst Du mit dem Apfelessig gurgeln und die Entzündung wird so direkt vor Ort bekämpft. Die Mischung ist ca. 1/4 Tasse Apfelessig mit 1/4 Tasse Wasser.
Zur Gesichtspflege:
Hast Du mit Hautunreinheiten zu kämpfen und möchtest ganz natürlich was dagegen tun, dann ist der Apfelessig als Gesichtswasser eingesetzt sehr gut geeignet. Hierzu einfach 1 Teil Apfelessig auf 10 Teile Wasser mischen bzw. 1 TL Apfelessig auf 1 Glas Wasser. Nachdem das Gesicht dann gewaschen wurde einfach ein mit der Mischung benetztes Wattepad über das Gesicht ziehen. Anschließend pflegen wie gewohnt.
Bei Falten:
Auch bei Falten hilft der Apfelessig sehr gut. Er regt die Poren an sich zusammenzuziehen durch die enthaltene Fruchtsäure. Das soll Falten vorbeugen und bestehende Falten reduzieren. Probier dazu am besten das oben beschrieben Gesichtswasser aus.
Bei Rosaceae und Neurodermitis:
Die Rosaceae ist eine Erkrankung der Gesichtshaut, hier musst Du auch unbedingt ärztliche Hilfe holen. Der Apfelessig kann aber hier auch sehr gut unterstützend innerlich und auch äußerlich verwendet werden. Innerlich einfach 2x wöchentlich 1 TL Apfelessig mit 1 TL Honig vermischt einnehmen. Zusätzlich kann auch das Gesichtswasser verwendet werden. Das gleich gilt bei Neurodermitis. Achte aber vorher, bei empfindlicher Haut darauf, die Mischung an einer Stelle vorher auf ihre Verträglichkeit zu testen. Wie ein Hautverträglichkeitstest geht findest Du hier.
Zur Haarpflege als Spülung:
Dies ist ein bekannter Tipp, den ich auch schon in meinen Büchern erwähnt habe. Angewendet kann die Spülung speziell bei schnell fettig werdenden Haaren und auch trockener, juckender Kopfhaut. Benutzt kann er werden wie ein Conditioner, d.h. nach dem Waschen der Haare einfach wie folgt spülen. 1 TL Apfelessig mit 1 Tasse Wasser mischen, bestenfalls in eine leere Flasche füllen – erleichtert das Auftragen. Dann nach der Wäsche auf das Haar auftragen, kurz einwirken lassen und anschließend mit klarem Wasser nachspülen.
Bei Schuppen:
Auch bei Schuppen hilft der Apfelessig sehr gut. Hierzu einfach eine Spülung mit Hälfte Apfelessig und mit der Hälfte Wasser zubereiten. Wenn die Mischung im Haar und auf der Kopfhaut ist, kann sie für ca. 60 Minuten einwirken, bestenfalls mit einem Handtuch den Kopf umwickeln. Nach dieser Einwirkzeit die Haare dann normal waschen.
Wann sollte der Apfelessig besser nicht angewendet werden?
- Unverdünnt sollte er nicht verwendet werden, da die darin enthaltene Säure die Schleimhäute des Verdauungstrakts angreifen kann.
- Menschen mit Magen-Darm-Erkrankungen wie z.B. Gastritis oder chronischem Sodbrennen sollten ihn gar nicht verwenden.
- Verzichte auch dann auf Apfelessig wenn eine Fruktose-Intoleranz besteht.
- Er bremst auch die Kaliumaufnahme des Körpers, deshalb bei einem niederen Kaliumspiegel nicht verwenden.
- Auch Diabetiker sollten vorsichtig sein, denn er beeinflusst den Blutzuckerspiegel und kann mit verschriebenen Diabetesmedikamenten in Wechselwirkung treten. Rücksprache mit dem Arzt halten!