Koriander - vielseitiges Kraut aus der Küche und Naturheilkunde

Koriander kennst du sicher aus der Küche, jedoch ist es auch in der Naturheilkunde weit verbreitet. Es bringt nicht nur Geschmack in die Küche, sondern hat auch eine lange Tradition in der Heilkunde. In diesem Blogbeitrag tauchen wir ein in die Welt des Korianders, entdecken seine Geschichte, erfahren, wie man ihn in der Küche einsetzen kann und wie er in der Naturheilkunde genutzt wird.

Was ist Koriander und woher kommt er?

Auch bekannt unter seinem wissenschaftlichen Namen Coriandrum sativum, ist er eine Pflanze, die zur Familie der Doldenblütler gehört. Ursprünglich stammt er aus dem östlichen Mittelmeerraum und Westasien, hat sich aber mittlerweile auf der ganzen Welt verbreitet. Die Pflanze wird oft wegen ihrer aromatischen Blätter und Samen kultiviert. Interessanterweise schmecken die Blätter und Samen unterschiedlich und werden in der Küche auf verschiedene Arten verwendet. In unserer nordeuropäischen Küche ist der Koriander noch recht unbekannt, in der indischen und arabischen Küche ist er jedoch ein fester Bestandteil.

Geschichte des Korianders: Er ist eines der ältesten bekannten Gewürze der Welt. Archäologische Funde zeigen, dass er schon vor über 7.000 Jahren in der Region des heutigen Israel verwendet wurde. Die alten Ägypter nutzten ihn sowohl in der Küche als auch für medizinische Zwecke, und es heißt, dass Koriander in den Gräbern der Pharaonen gefunden wurde. Auch in der Bibel wird er erwähnt, was seine historische Bedeutung unterstreicht. Von den Römern wurde Koriander in ganz Europa verbreitet und fand schließlich seinen Weg nach Amerika und Asien.

Die Verwendung in der Küche

Koriander ist ein wahres Multitalent in der Küche. Sowohl die Blätter als auch die Samen der Pflanze werden in verschiedenen kulinarischen Traditionen verwendet. Sein Geschmack ist einzigartig und schwer zu vergleichen, oft als zitronig, leicht pfeffrig und ein bisschen scharf beschrieben. Interessanterweise empfinden manche Menschen Koriander jedoch als seifig. Dieser Unterschied im Geschmacksempfinden liegt an genetischen Unterschieden, die beeinflussen, wie wir bestimmte Aromastoffe wahrnehmen.

Verwendung der Korianderblätter

Die frischen Blätter des Korianders, auch Koriandergrün genannt, sind ein unverzichtbares Element in der mexikanischen, indischen, thailändischen und vietnamesischen Küche. Sie verleihen Salaten, Salsas, Currys und Suppen eine frische Note. Besonders in Guacamole darf eine Handvoll gehackter Koriander nicht fehlen! Hier sind einige Ideen, wie du Koriandergrün in deiner Küche verwenden kannst:

  • Guacamole: Koriander verleiht dieser mexikanischen Avocado-Dip eine herrlich frische Note. Einfach gehackten Koriander unter die zerdrückten Avocados, Zwiebeln, Tomaten, Limettensaft und Salz mischen.
  • Thai-Curry: In einem grünen Thai-Curry bringt Koriandergrün eine zusätzliche Frische, die perfekt mit den scharfen und cremigen Aromen des Currys harmoniert.
  • Salsa Verde: Diese grüne Sauce aus Tomatillos, Jalapeños und Koriander ist ein Klassiker in der mexikanischen Küche und passt hervorragend zu Tacos und Gegrilltem.

Verwendung der Koriandersamen

Die Samen des Korianders haben ein warmes, nussiges Aroma mit einem Hauch von Zitrus. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil von Gewürzmischungen wie Garam Masala und Curry-Pulver. Hier sind einige Ideen für die Verwendung von Koriandersamen:

  • Gewürzmischungen: Gemahlene Koriandersamen sind ein Bestandteil vieler Gewürzmischungen, wie z. B. Curry-Pulver, Garam Masala und Ras el Hanout.
  • Marinaden: Zerstoßene Koriandersamen können als Basis für Marinaden verwendet werden, die Fleisch und Fisch einen würzigen Geschmack verleihen.
  • Backen: In einigen europäischen Ländern werden Koriandersamen beim Backen verwendet, um Brot und Gebäck eine einzigartige Note zu verleihen.

Koriander Rezepte

Koriander Pesto

Ist schnell gemacht und schmeckt wirklich herrlich. Dazu benötigst du:

  • 2 Bund frischen Koriander
  • 100 g Walnüsse (Cashewkerne, Pinienkerne, Sonnenblumenkerne)
  • 100 ml Olivenöl (Sesamöl, Erdnussöl oder Rapsöl)
  • 1 Knoblauchzehe
  • Saft einer Zitrone
  • Salz, Pfeffer

Den gesäuberten Koriander mit den Nüssen, dem Öl und der geschälte Knoblauchzehe sowie dem Zitronensaft in einen Mixer oder ein Gefäß zum pürieren geben. Zu einer möglichst homogenen Maße pürieren. Danach mit Salz und Pfeffer abschmecken und in ein Einmachglas geben. Wird das Glas kühl und dunkel gelagert, hält es ca. 3 bis 4 Wochen.

Avocado-Koriander-Dip

Schmeckt super lecker nur zu Brot oder auch Gemüsesticks, oder auch zu Grillgemüse oder Fleisch, das brauchst du:

  • 2 Avocados
  • 1 Tomate
  • 1 EL gehackte Zwiebel
  • 1 Bund Korainder
  • 180 g saure Sahne
  • etwas Zitronensaft
  • Salz, Pfeffer

Die Tomate in möglichst kleine Stücke schneiden, Avocado häuten, Kern entfernen und so gut wie möglich zerkleinern. Beides dann mit der gehackten Zwiebel in eine Schüssel geben und pürieren. Kleingehackten Koriander zu geben und mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken.

Koriander in der Naturheilkunde

Er ist nicht nur ein geschätztes Küchenkraut, sondern hat auch eine lange Tradition in der Naturheilkunde. Schon seit Jahrhunderten wird er wegen seiner gesundheitlichen Vorteile geschätzt.

Verdauungsfördernde Eigenschaften

Die ätherischen Öle, die in den Blättern und Samen enthalten sind, helfen dabei, Blähungen zu reduzieren und die Verdauung zu fördern. Ein Tee aus Koriandersamen ist ein altbewährtes Mittel gegen Magenbeschwerden.

Entgiftung

Er soll helfen, Schwermetalle wie Quecksilber aus dem Körper zu entfernen. Dies liegt an den starken Antioxidantien, die in Koriander enthalten sind, und die die Zellen vor Schäden schützen.

Antibakterielle und antimikrobielle Wirkung

Studien haben gezeigt, dass Koriander antibakterielle und antimikrobielle Eigenschaften besitzt, die helfen können, schädliche Bakterien und Pilze zu bekämpfen. In der traditionellen Medizin wurde Koriander deshalb oft zur Behandlung von Infektionen verwendet.

Entzündungshemmend

Die enthaltenen Flavonoide und Phenolverbindungen wirken entzündungshemmend. Diese Eigenschaften können dazu beitragen, Entzündungen im Körper zu reduzieren, und könnten bei chronischen Entzündungskrankheiten hilfreich sein.

Koriander in der Aromapraxis

Koriander wird in der Aromapraxis als Korianderhydrolat und auch als Koriandersamenöl verwendet. Sehr bekannt und oft angewendet ist beides leider nicht. Man findet nur wenige Rezepte mit Korianderöl und schon gar nicht dem Korianderhydrolat. Dabei ist das ätherische Öl sehr wertvoll, wusstest du dass es gerne bei Prüfungsangst und Konzentrationsproblemen eingesetzt wird? Optimal also speziell für Schule und Studium.

Ätherisches Koriandersamenöl

Sein Duft ist aromatisch-süß, holzig-würzig, leicht moschusartig mit blumiger Beinote. Er gilt auch als Aphrodisiakum. Manche mögen ihn, manche nicht. Auf jeden Fall ist er sehr wertvoll. Die Parfümerie zählt Korianderöl zu den Kopfnoten mit Übergang zur Herznote. Er mischt sich gut mit allen Zitrusdüften, Benzoe, Gewürzölen, Ingwer, Jasmin, Kiefer, Neroli, Petitgrain, Rose, Sandelholz, Zimt, Zypresse, … Körperlich wirkt er analgetisch, antiparasitär, bakterizid, viruzid und stimulierend. Eingesetzt wird das ätherische Öl körperlich bei vielen Verdauungsbeschwerden, aber auch Grippebeschwerden oder einer Harnblasenentzündung. Seine seelischen Wirkungen sind ausgleichend, angstlösend, euphorisierend und entspannend. Angewendet wird es hier gerne bei Angststörungen, Schwäche, Migräne, Müdigkeit sowie eben Lernschwierigkeiten, Konzentrationsstörungen und Prüfungsängsten.

Korianderhydrolat

Oh das ist wirklich schwer zu finden. Bei Oshadhi läuft es unter Koriander Wasser. In meinem Buch – 60 Hydrolate – ist auch das Korianderhydrolat genau beschrieben, denn es ist sanfter in der Anwendung. Es kann als Mundspray bei Zahnschmerzen, Zahnfleischentzündungen oder Mundgeruch verwendet werden. Oder innerlich zur Kur-Einnahme bei Verdauungsbeschwerden. Ebenso lässt sich mit Hydrolaten ein sanfter Bauchwickel herstellen. Wie genau das geht, findest du im Buch hier >>klick<<.

Koriander ist ein vielseitiges Kraut, das sowohl in der Küche als auch in der Naturheilkunde seinen festen Platz hat. Seine Geschichte reicht Jahrtausende zurück, und seine Anwendungsmöglichkeiten sind beinahe unbegrenzt. Ob in einem leckeren Curry, einer frischen Salsa oder als Heilmittel gegen Verdauungsbeschwerden – Koriander bereichert unser Leben auf viele Arten. Also, beim nächsten Einkauf einfach mal zu einem Bund Koriander greifen und selbst die kulinarischen und gesundheitlichen Vorteile dieses wunderbaren Krauts entdecken! Oder du holst dir unbedingt das ätherische Öl oder Hydrolat davon. Bleib gesund!
Rosina
Rosina J.
Autorin, Dipl. Aromapraktikerin