Glückshormone - so funktioniert die Chemie des Glücks

Glückshormone sind die biochemischen Botenstoffe, die unser Wohlbefinden und unsere Stimmung regulieren. Es gibt sechs Hauptglückshormone: Dopamin, Serotonin, Endorphine, Oxytocin, Noradrenalin und Phenylethylamin. Jedes dieser Hormone hat spezifische Funktionen und wird auf unterschiedliche Weise im Körper produziert. Hier sind die Details zu jedem von ihnen, wie der Körper sie bildet, wie sie durch Ernährung unterstützt werden können, welche Krankheiten ihre Bildung verhindern und welche ätherischen Öle ihre Ausschüttung begünstigen.

Was genau sind Hormone?

Hormone und eben auch diese Glückshormone, sind Signal- und Botenstoffe im menschlichen Körper. Ihre Aufgabe ist die Übermittlung von Informationen und damit der Regulation zahlreicher Körpervorgänge wie dem Stoffwechsel, der Ernährung, der Atmung, dem Blutdruck, des Salz- und Wasserhaushalts, der Sexualfunktionen und ganz wichtig auch einer gut funktionierenden Schwangerschaft. Gebildet werden sie in dafür spezialisierten Zellen in den unterschiedlichsten Organen wie z.B. der Hirnanhangdrüse, Schilddrüse, der Bauchspeicheldrüse, etc….

Glückshormon Dopamin - das Antriebshormon

Was ist Dopamin?

Dopamin ist ein Neurotransmitter, der als „Belohnungshormon“ oder auch „Antriebshormon“ bekannt ist. Ein wahres Glückshormon also. Es spielt eine zentrale Rolle bei der Regulierung von Motivation, Belohnung und Vergnügen. Wenn wir etwas Angenehmes erleben, wird Dopamin freigesetzt, was uns motiviert, diese Handlung zu wiederholen.

Wie bildet der Körper Dopamin?

Dopamin wird aus der Aminosäure Tyrosin synthetisiert, die in Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch, Eiern und Milchprodukten enthalten ist. Der Körper wandelt Tyrosin zunächst in L-Dopa und dann in Dopamin um. Lebensmittel, die reich an Tyrosin sind, wie Käse, Sojabohnen, Nüsse, Samen und Bananen, können die Dopaminproduktion unterstützen. Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichendem Proteinanteil ist wichtig für die Dopaminbildung

Krankheiten

Die Parkinson-Krankheit ist eine neurodegenerative Erkrankung, die durch den Verlust von Dopamin-produzierenden Neuronen gekennzeichnet ist. Dies führt zu motorischen und kognitiven Beeinträchtigungen. Auch führt ein Mangel an Dopamin im frontalen Cortex zu ADHS dem Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Syndrom.

Passende ätherische Öle

Ätherische Öle wie Rosmarin und Weihrauch können die Dopaminausschüttung fördern und das allgemeine Wohlbefinden steigern. Weitere ätherische Öle, welche die Dopaminproduktion steigern können sind: Kampfer, Lemongrass, Litsea, Patchouli, Weisstanne, Zitronen-Eukalyptus, Muskatellersalbei, Fichtennadel, Zirbe, Nelke, Zimt, Pfeffer, Vanille.

Glückshormon Serotonin

Was ist Serotonin?

Serotonin ist ein weiterer wichtiger Neurotransmitter, der Stimmungen, Schlaf, Appetit und Verdauung reguliert. Es wird oft als „Glückshormon“ bezeichnet, weil es positive Gefühle und Entspannung fördert. Es verbessert einfach die Stimmung, gibt Wohlbefinden und mindert Angst und Stress.

Wie bildet der Körper Serotonin?

Der Körper synthetisiert Serotonin aus der Aminosäure Tryptophan, die in Lebensmitteln wie Putenfleisch, Eiern, Käse und Ananas vorkommt. Lebensmittel, die reich an Tryptophan sind, wie Schokolade, Haferflocken, Nüsse und Samen, können die Serotoninproduktion unterstützen. Kohlenhydrate helfen bei der Aufnahme von Tryptophan im Gehirn.

Krankheiten

Depressionen und Angststörungen sind oft mit einem niedrigen Serotoninspiegel verbunden. Diese Erkrankungen können die normale Produktion und Funktion von Serotonin stören.

Passende ätherische Öle

Ätherische Öle wie Lavendel und Bergamotte sind bekannt für ihre beruhigenden Eigenschaften und können die Serotoninproduktion fördern. Weitere ätherische Öle, welche die Serotoninproduktion steigern können sind: Benzoe siam, Kakaoextrakt, Kamille römisch, Majoran, Neroli, Vanille, Tonka, Bergamottminze, Fichtennadel, Mandarine rot.

Glückshormone Endorphine - die natürlichen Schmerzmittel

Was ist Endorphine?

Endorphine sind Neurotransmitter, die als natürliche Schmerzmittel und Stimmungsaufheller wirken. Es sind kurze Peptide, die 15 bis über 30 Aminosäuren besitzen. Genannt werden sie auch „Energiehormone“ da sie die Schmerzwahrnehmung hemmen und Motivation geben. Gebildet werden sie in der Hypophyse und im Hypothalamus. Sie werden oft während körperlicher Aktivität freigesetzt und tragen zum sogenannten „Runner’s High“ bei. Übrigens, auch das ätherische Grapefruitöl kann dies auslösen. Mehr dazu hier >>klick<<. Ebenso können sie Schmerz und Hunger unterdrücken, bewirken eine allgemeine Entspannung, lösen Ängste und regulieren Stress. Endorphine regen auch die Libido an und stehen in Verbindung mit der Sexualhormonproduktion. Mehr Infos bzw. einen ganzen Beitrag zu Endorphinen gibt es hier >>klick<<.

Wie bildet der Körper Endorphine?

Endorphine werden im zentralen Nervensystem und in der Hypophyse als Reaktion auf Stress und Schmerz produziert. Scharfes Essen, wie Chili, kann die Endorphinproduktion anregen. Auch dunkle Schokolade und Ginseng sind dafür bekannt, die Ausschüttung von Endorphinen zu fördern.

Krankheiten

Chronische Schmerzen und bestimmte psychische Erkrankungen können die Endorphinproduktion beeinträchtigen und zu einem Ungleichgewicht führen.

Passende ätherische Öle

Ätherische Öle wie Pfefferminze und Eukalyptus können die Endorphinausschüttung unterstützen und Schmerzen lindern. Ebenso passend sind hier Grapefruit, Jasmin, Muskatellersalbei, Patchouli, Ylang-Ylang, Tonka, Rosenhydrolat.

Glückshormon Oxytocin - das Kuschelhormon

Was ist Oxytocin?

Oxytocin, oft als „Kuschel- oder Liebeshormon“ bezeichnet, spielt eine zentrale Rolle bei sozialen Bindungen, stärkt Vertrauen und Empathie, reduziert Stress und stärkt die Mutter-Kind-Bindung. Es wird während der Geburt und beim Stillen in großen Mengen freigesetzt. Mehr Infos zum Oxytocin findest du in diesem Beitrag hier >>klick<<.

Wie bildet der Körper Oxytocin?

Oxytocin wird im Hypothalamus produziert und von der Hypophyse ins Blut freigesetzt. Obwohl es keine spezifischen Nahrungsmittel gibt, die die Oxytocinproduktion direkt beeinflussen, können Lebensmittel, die Wohlbefinden fördern, wie Schokolade und Bananen, indirekt helfen.

Krankheiten

Autismus und soziale Angststörungen können mit niedrigen Oxytocinspiegeln verbunden sein und die sozialen Interaktionen beeinträchtigen.

Passende ätherische Öle

Ätherische Öle wie Vanille, Benzoe siam, Ylang-Ylang, Mimose, Jasmin, Muskatellersalbei und Rose sind bekannt für ihre beruhigenden Eigenschaften und können die Ausschüttung von Oxytocin fördern.

Glückshormon Noradrenalin

Was ist Noradrenalin?

Noradrenalin, auch als Norepinephrin bekannt, ist ein Neurotransmitter, der die Aufmerksamkeit, Wachsamkeit und Energie reguliert. Dieser Neurotransmitter gehört zur Gruppe der Katecholamine. Es wird oft in stressigen Situationen freigesetzt, um den Körper auf „Kampf oder Flucht“ vorzubereiten. Es beschleunigt die Herztätigkeit, erhöht den Blutdruck, verstärkt die Durchblutung der Muskulatur, hemmt die Schmerzempfindung, hält wach und steigert die Aufmerksamkeit. 

Wie bildet der Körper Noradrenalin?

Noradrenalin wird aus Dopamin im Nebennierenmark und im zentralen Nervensystem synthetisiert. Lebensmittel, die reich an Tyrosin und Phenylalanin sind, wie Fleisch, Fisch und Sojaprodukte, können die Produktion von Noradrenalin unterstützen.

Krankheiten

Depressionen und Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) können mit einem Ungleichgewicht des Noradrenalinspiegels verbunden sein.

Passende ätherische Öle

Ätherische Öle wie Rosmarin und Pfefferminze können die Wachsamkeit erhöhen und die Noradrenalinausschüttung fördern. Weiters passen Öle wie Cardamom und auch Lemongrass.

Glückshormon Phenylethylamin - die Liebesdroge

Was ist Phenylethylamin?

Phenylethylamin (PEA) ist ein Neurotransmitter, der oft als „Liebesdroge“ bezeichnet wird, weil er in hohen Konzentrationen im Gehirn von frisch Verliebten gefunden wird. Es wirkt als Stimmungsaufheller und fördert positive Gefühle. Mehr dazu findest du in diesem Beitrag hier >>klick<<.

Wie bildet der Körper Phenylethylamin?

PEA wird aus der Aminosäure Phenylalanin synthetisiert, die in Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch, Eiern und Milchprodukten enthalten ist. Lebensmittel, die reich an Phenylalanin sind, wie Schokolade, Mandeln und Avocados, können die PEA-Produktion unterstützen.

Krankheiten

Depressionen können mit niedrigen PEA-Spiegeln verbunden sein, was zu einer verminderten Stimmung und Antriebslosigkeit führt.

Passende ätherische Öle

Ätherische Öle wie Rose, Lavendel, Ylang-Ylang und Jasmin können die Ausschüttung von Phenylethylamin fördern und das allgemeine Wohlbefinden steigern.

Die sechs Hauptglückshormone – Dopamin, Serotonin, Endorphine, Oxytocin, Noradrenalin und Phenylethylamin – spielen eine entscheidende Rolle für unser emotionales und körperliches Wohlbefinden. Durch eine ausgewogene Ernährung, die reich an bestimmten Aminosäuren und Nährstoffen ist, sowie den Einsatz ätherischer Öle können wir die Produktion dieser Hormone unterstützen und unser allgemeines Wohlbefinden verbessern. Krankheiten wie Depressionen, Angststörungen und neurodegenerative Erkrankungen können die Produktion und Funktion dieser Hormone beeinträchtigen, weshalb es wichtig ist, auf eine gesunde Lebensweise und gegebenenfalls medizinische Unterstützung zu achten.
Rosina
Rosina J.
Autorin, Dipl. Aromapraktikerin