halsschmerzen

Halsschmerzen verstehen und lindern: Ursachen, Vorbeugung und natürliche Hausmittel

Kaum wird es draußen kühler, merken viele von uns ein erstes Kratzen im Hals. Halsschmerzen können quälend sein, und oft entstehen sie, bevor sich eine Erkältung richtig bemerkbar macht. Doch was genau sind Halsschmerzen eigentlich, wie entstehen sie und warum? Und vor allem: Welche natürlichen Helfer gibt es, die schnell Linderung bringen können? In diesem Beitrag findest du die Entstehung von Halsschmerzen, die häufigsten Ursachen und wie Beschwerden mit einfachen Mitteln gelindert und zukünftigen Halsschmerzen vorgebeugt werden kann.

Was sind Halsschmerzen?

Halsschmerzen sind ein Symptom und keine eigenständige Krankheit. Sie treten auf, wenn die Schleimhäute im Hals- und Rachenbereich gereizt oder entzündet sind. Diese Reizung kann sich als Kratzen, Brennen oder sogar als stechender Schmerz äußern. Oft gehen Halsschmerzen mit anderen Symptomen einher, wie Husten, Schluckbeschwerden und geschwollenen Lymphknoten.

Wie entstehen Halsschmerzen?

Halsschmerzen entstehen, wenn die Schleimhaut im Hals- und Rachenbereich gereizt wird. Die Schleimhaut schützt den Körper normalerweise vor Krankheitserregern, ist jedoch bei Erkältungen oder anderen Infektionen besonders anfällig für Viren und Bakterien. Typische Auslöser für Halsschmerzen sind:

Virale Infektionen

Die häufigsten Halsschmerzen werden durch Viren verursacht, insbesondere durch Erkältungsviren wie Rhinoviren oder Adenoviren. Diese Viren dringen in die Schleimhaut ein, vermehren sich dort und lösen eine Entzündung aus, die zu Schmerzen führt.

Bakterielle Infektionen

Seltener sind Bakterien die Ursache für Halsschmerzen. Besonders der Erreger Streptokokkus ist bekannt dafür, den Rachenraum zu infizieren und eine sogenannte bakterielle Rachenentzündung (Pharyngitis) oder Mandelentzündung (Tonsillitis) zu verursachen.

Umweltfaktoren und Reizstoffe

Auch trockene Luft, Staub oder Rauch können die Schleimhaut reizen und Halsschmerzen verursachen. Vor allem im Winter, wenn die Luft in beheizten Räumen trocken ist, wird die Schleimhaut strapaziert und anfälliger für Keime.

Überanstrengung der Stimme

Wer viel spricht oder singt, kann durch Überbeanspruchung der Stimmbänder Halsschmerzen bekommen. Besonders Menschen, die beruflich viel sprechen müssen, kennen das Gefühl, dass der Hals am Ende des Tages kratzt und schmerzt.

Gastroösophageale Refluxkrankheit (Sodbrennen)

Bei Menschen mit häufigem Sodbrennen können Halsschmerzen auftreten, da Magensäure aus dem Magen in die Speiseröhre und bis in den Rachenraum aufsteigt. Die Säure reizt die Schleimhaut und kann Schmerzen verursachen.

entstehung von halsschmerzen

Halsschmerzen vorbeugen

Um Halsschmerzen zu verhindern, ist es hilfreich, das Immunsystem zu stärken und die Schleimhäute zu schützen. Einige praktische Tipps zur Vorbeugung sind:

Regelmäßiges Händewaschen

Halsschmerzen werden oft durch virale oder bakterielle Infektionen ausgelöst, die wir über unsere Hände aufnehmen. Deshalb ist regelmäßiges und gründliches Händewaschen besonders in der Erkältungszeit eine einfache, aber wirksame Methode, um Keime fernzuhalten.

Luftfeuchtigkeit erhöhen

Trockene Luft kann die Schleimhäute reizen und anfällig für Keime machen. Ein Luftbefeuchter oder Wasserschalen auf der Heizung können helfen, die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen zu erhöhen. Bestenfalls natürlich in Kombination mit ätherischen Ölen.

Starke Abwehrkräfte

Eine gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf und regelmäßige Bewegung an der frischen Luft sind das A und O für ein starkes Immunsystem. Besonders Vitamin C (z. B. in Orangen, Kiwi und Paprika) und Zink (z. B. in Nüssen und Vollkornprodukten) sind wichtige Nährstoffe, die die Abwehrkräfte unterstützen.

Viel trinken

Die Schleimhäute im Halsbereich sind wie eine Barriere gegen Keime. Ausreichend Wasser oder ungesüßter Tee (verfeinert am besten mit Hydrolaten) halten die Schleimhäute feucht und unterstützen so ihre Abwehrfunktion.

Stress vermeiden

Stress kann das Immunsystem schwächen und anfälliger für Infektionen machen. Besonders in stressigen Phasen hilft es, bewusst Entspannungszeiten einzuplanen und auf sich zu achten. Ein herrliches Entspannungsbad hilft bereits, hast du keine Badewanne sind die Duschbomben ein wundervoller Tipp! Mehr dazu findest du hier >>klick<<.

Bewährte Helfer aus der Aromapraxis und Hausmittel bei Halsschmerzen

Wenn Halsschmerzen auftreten, müssen wir nicht sofort zu Medikamenten greifen. Es gibt zahlreiche bewährte Hausmittel, sowie auch wundervolle Helfer aus der Aromapraxis wie ätherische Öle, Hydrolate und Pflanzenöle, die sanft Linderung verschaffen und die Heilung unterstützen können. Hier sind einige der besten natürlichen Mittel:

Gurgeln

Gurgeln mit Salzwasser ist ein altbewährtes Hausmittel, das Keime reduziert, Schmerzen lindert und die Schleimhaut beruhigt. Dafür reicht es schon einen halben Teelöffel Salz in ein Glas warmes Wasser zu geben, gut umrühren und mehrmals täglich damit gurgeln. Das Salzwasser wirkt antibakteriell und hilft, die Entzündung im Hals zu lindern. Aber auch ätherische Öle können in das Salz hinzugegeben werden, oder du kannst einfach mit Hydrolaten verdünnt in Wasser gurgeln. 

Grundrezept Gurgelsalz bei Halsschmerzen:

Ölziehen

Das Ölziehen ist eine alte Praktik welche ursprünglich aus dem Ayurveda kommt. Hierbei wird einfach 1 TL hochwertiges Bio-Pflanzenöl in den Mund genommen und durch die Zähne und den Mundraum gezogen, nicht heruntergeschluckt sondern danach wieder ausgespuckt. Diese Praktik ist generell empfohlen um das Immunsystem zu stärken und die Mundgesundheit gesund zu erhalten. Was das Ölziehen genau ist, wofür es gut ist und wie es im Detail funktioniert findest du in diesem Beitrag hier >>klick<<.

Inhalieren

Inhalationen mit heißem Wasser befeuchten die Schleimhäute und helfen, den Schleim zu lösen. Für eine Inhalation einfach 1 bis 2 Tropfen ätherische Öle oder 1 EL Hydrolat in eine Schüssel mit heißem Wasser geben, den Kopf darüber halten und mit einem Handtuch abdecken. Die Dämpfe tief einatmen, das befeuchtet und beruhigt den Hals. Besonders Thymian, Eukalyptus oder Teebaum eignen sich zur Inhalation, da sie entzündungshemmend und antibakteriell wirken, aber auch ausgleichende Öle wie der Lavendel und Bergamottminze sind empfohlen. Am besten ist natürlich eine Grundmischung, was das ist findest du hier >>klick<<. Es gibt auch noch die Möglichkeit die ätherischen Öle über eine Trockeninhalation, d.h. auf ein Taschentuch getropft zu inhalieren.

Warme Halswickel

Ein warmer Halswickel fördert die Durchblutung und lindert Schmerzen. Dafür ein Tuch in warmem Wasser tränken, auswringen und um den Hals wickeln. Du kannst in das warme Wasser entweder ätherische Öle (1-3 Tropfen) oder Hydrolate noch dazugeben. Um die Wärme länger zu halten, ein trockenes Tuch darüber legen und den Wickel für etwa 20 Minuten einwirken lassen.

Hydrolate als Rachenspray

Hydrolate wie Melissenhydrolat, Salbeihydrolat, Pfefferminzhydrolat, Kamillenhydrolat oder auch das Rosenhydrolat sind sanft und können direkt in den Mund bzw. auf die Schleimhäute gesprüht werden. Diese Hydrolate können pur angewendet werden, kommen in Sprays und sind einfach anzuwenden und können mehrmals täglich genutzt werden. Salbei wirkt entzündungshemmend, während Kamille beruhigend und reizlindernd ist. Thymianhydrolat, Ravintsarahydrolat oder Melissenhydrolat schon beim ersten Kratzen angewendet kann die Erkältung bzw. die Halsschmerzen sogar noch abwehren. Aber natürlich auch einen Rachenspray kannst du mit Hydrolaten als Basis zubereiten. Dafür einfach 25 ml Hydrolat nach Wunsch verwenden und mit 5 ml Sanddornfruchtfleischöl mischen. Nach Bedarf dann einfach in den Mund sprühen.

Wann zum Arzt gehen?

Auch wenn Halsschmerzen meistens harmlos sind, gibt es Fälle, in denen ein Arztbesuch ratsam ist. Besonders wenn die Schmerzen länger als eine Woche anhalten, von Fieber begleitet werden oder sehr stark sind, sollte man die Ursache von einem Arzt abklären lassen. Auch wenn die Halsschmerzen mit Schluckbeschwerden und geschwollenen Mandeln einhergehen, könnte eine bakterielle Infektion vorliegen, die gegebenenfalls mit Antibiotika behandelt werden muss. Also nicht warten, ab zum Arzt!

Halsschmerzen können unangenehm sein, sind aber meist gut zu behandeln. Durch die richtige Vorbeugung und eine Stärkung des Immunsystems können wir unsere Abwehrkräfte aktiv unterstützen. Und wenn das Kratzen im Hals doch einmal auftritt, helfen schnell natürliche Mittel wie Salzwasser, Honig, Inhalationen und Hydrolate dabei, den Hals sanft zu beruhigen und den Heilungsprozess zu fördern. So können wir auf sanfte Weise unseren Körper unterstützen und den Schmerzen schnell den Kampf ansagen!
Rosina
Rosina J.
Autorin, Dipl. Aromapraktikerin