Der Löwenzahn und was Du alles damit machen kannst!
Bei Kindern ist er als Pusteblume bekannt – der Löwenzahn. Jedoch gilt er weitverbreitet als Unkraut. Aber nein, nicht nur ein Unkraut sind die schönen gelben Blumen, sie können noch viel, viel mehr. Hier in diesem Beitrag zeige ich Dir was Du alles damit machen kannst.
Steckbrief - Löwenzahn:
- Botanischer Name: Taraxacum officinale
- Pflanzenfamilie: Korbblütler
- Andere Namen: Butterblume, Pusteblume, Kuhblume
- Wo wächst er? Der Löwenzahn ist fast überall zu finden, meist auf nährstoffreichen Wiesen.
- Was kann man mit ihm tun? Verwendbar sind alle Teile des Löwenzahns. Z.B. die Wurzel als Löwenzahn-Kaffee, Blätter und Blüten für Salat, Gemüse, Getränke, Gelees, Likör und Tees und die Knospen eingelegt als Kapern.
Der Löwenzahn ist reich an Mineralstoffen, Kalium, Kalzium und den Vitaminen A, B, C und D. Die Blätter enthalten Karotinoide und die Wurzel enthält heilende Pflanzenstoffe. Aber das beste daran ist wohl seine entgiftende, blutreinigende und harntreibende Wirkung. Am günstigsten ist diese Wirkung für unsere Leber, Galle und auch Blase. Und speziell im Frühling wenn er blüht hilft er auch noch sehr gut gegen Frühjahrsmüdigkeit. Auch seelisch hilft er durch seine Bitterkeit. Eine Indianerweisheit besagt, die Bitterkeit in uns entsteht durch ungeweinte (verborgene) Tränen. Durch seine Bitterkeit also hilft der Löwenzahn die geschluckten Emotionen und die Bitterkeit im Herzen zu heilen.
So unterstützt Dich der Löwenzahn:
- Stoffwechsel-Hilfe: Die enthaltenen Bitterstoffe wirken leicht abführend und harntreibend. Dadurch hilft er gut bei Blähungen, Appetitlosigkeit, beginnenden Harnwegsinfekten und gestörtem Gallenfluss.
- Gut für Haut: Der Bitterstoff Taraxin, welcher enthalten ist, hilft der Niere beim Entgiften, dies verhilft zu einer rosigen, prallen Haut. Auch fördern die Mineralstoffe wie Mangan, Kalium und Magnesium die Hautregeneration. Wirkt gut bei Akne!
- Gibt Muskeln Geschmeidigkeit: Du kannst Dir mit den Blüten und Mandelöl gut ein Mazerat herstellen. Dieses dann als Massageöl eingesetzt lockert die Muskeln und regt den Hautstoffwechsel an. Rezept dazu weiter unten.
- Knochen-Stärkung: In den Blättern ist viel Magnesium enthalten. Magnesium ist wie wir wissen wichtig für die Muskelfunktion und es stärkt auch die Knochen.
- Energielieferant: Die Wurzel kannst Du essen. Lecker schmeckt sie auf einem einfachen Butterbrot. Sie enthält viel Inulin, was eine pflanzliche Stärke ist, die der Körper zur Energiegewinnung nutzen kann. Der Vorteil am Inulin ist, dass es den Blutzuckerspiegel nicht beeinflusst und somit auch von Diabetikern bedenkenlos gegessen werden kann. Frühjahrsmüdigkeit ade!
- Blutreinigung: Reichlich Spurenelemente, Bitterstoffe und Vitamine sind darin enthalten. Wie schon oben kurz beschrieben aktivieren diese Stoffe Galle, Leber und Nieren. Dies hilft unser Blut von Stoffwechselprodukten zu befreien und wirkt somit also auch blutreinigend, harnstofftreibend und entgiftend.
- Gegen Warzen: Frischen Löwenzahn pflücken und Stiele knicken – die weiße Milch welche austritt sollte dann direkt auf die Warze getupft werden. 2 bis 3x täglich und das bis zu 4 Wochen lang. Dieser Saft löst die Warze dann langsam auf.
Rezepte und Tipps für die Zubereitung von Löwenzahn:
Löwenzahn-Tee:
Du brauchst 1 bis 2 TL geschnittene Löwenzahn-Blätter. Diese dann mit 1/4 Liter kaltem Wasser übergießen, zum Kochen bringen und 1 Minute lange kochen. Nach 10 Minuten abseihen und den Tee unmittelbar trinken. Kurmäßig sollte der Tee aber nicht länger als 4 Wochen verwendet werden.
Löwenzahn-Salat:
Einfach die Blätter in einen Salat beimengen. Am leckersten schmeckt es mit viel Zitrone, Knoblauch und dem richtigen Öl. Er hat einen kräftigen, zartbitteren Geschmack welcher an Endiviensalat oder Chicoree erinnert.
Löwenzahn-Pesto:
Dafür brauchst Du Löwenzahnblätter, Knoblauchzehen, Sonnenblumenkerne, etwas Parmesan gerieben und Olivenöl. Dies dann nach Gefühl im Mörser zermahlen und in ein Glas abfüllen. Hier gibt es ein genaues Rezept dazu.
Löwenzahn-Suppengrün:
Geht ganz schnell. Einfach frische Löwenzahnblätter klein schneiden und kurz vor dem Servieren mit einer kräftigen Suppe übergießen. Das bringt Dir Stärkung im Frühling. Und Kranken bringt es Ruhe und Schlaf.
Pusteblumen-Tee:
Das ist zwar eine ungewöhnliche Verwendung, aber möglich ist sie auch. Du brauchst 1 EL Löwenzahnsamen mit Fallschirm und kochendes Wasser. Übergieße dann die Samen mit kochendem Wasser und lasse sie 10 Minuten lange ziehen. Trinkst Du den Tee abends, ist er angenehm ausgleichend. Wenn Du noch zusätzlich Blüten dazugibst hast Du eine anregende Wirkung auf die Nerven, Konzentration und das Gedächtnis.
Löwenzahnsamen-Würze:
Dazu benötigst Du die Samen ohne die Fallschirme. Diese einfach trocknen und wie Kümmel verwenden oder frisch in einer heißen Pfanne rösten. Guten Appetit!
Löwenzahnblütensirup bzw. -honig:
Das ist ein sehr bekanntes Rezept. Die einen nennen ihn Sirup, die anderen dann Honig. Je nachdem wie Du es magst. Dazu musst Du Blüten sammeln und die grünen Kelche dann entfernen. Benötigt werden ca. 300 Gramm Blüten. Diese dann in 2 Liter Wasser aufkochen und über Wasser ziehen lassen. Diese Mischung dann durch ein Tuch auspressen und nochmals aufkochen. Dann wird ca. 2 kg Rohrohrzucker dazu gerührt und die Flüssigkeit wird noch auf kleinster Flamme über mehrere Stunden geköchelt, bis sich dicker Sirup ergibt. Mit 2 Zitronen (in Scheiben), 2 Orangen (in Scheiben) und ein paar Ingwerwurzel-Scheiben kann der Sirup noch gut verfeinert werden. Nach max. 4 Stunden sollte er fertig sein und kann in saubere Schraubgläser abgefüllt werden. Er schmeckt köstlich auf Vollkornbrot (mit etwas Butter) und gibt viel schnelle Energie.
Löwenzahn-Salz:
Eine Handvoll frische, gerade erst aufgeblühte Löwenzahnblüten sammeln. Die gelben Zungen und Röhrenblüten auszupfen und mit einer Handvoll Salz mörsern oder pürieren. Das Salz auf einen Teller ausstreichen und trocknen lassen.
Löwenzahn-Mazerat:
Dafür brauchst Du eine Handvoll gezupfte Löwenzahnblütenblätter und 100 g Mandelöl oder Sonnenblumenöl. Die Blüten in ein feuerfestes Gefäß geben und mit dem Öl übergießen. Im Wasserbad dann bei mittlerer Temperatur für ca. 45 min erhitzen und ziehen lassen. Anschließend abseihen und das Öl auffangen.
Löwenzahn-Schnaps:
Dazu benötigen wir nun 1 große Löwenzahnwurzel. Diese wird in eine Flasche oder ein Glas gegeben und mit Wodka oder Korn übergoßen. Honig wird auch noch dazugegeben. Zu rechnen ist mit pro 200 ml Alkohol ca. 2 TL Honig. Diesen dann mindestens 2 Monate lange ziehen lassen. Ist er fertig, kann die Wurzel in der Flasche bleiben. Dieser Schnaps ist ein aphrodisierender Liebestrank.
Löwenzahnkaffee:
Den Kaffee stellen wir aus der Löwenzahnwurzel her. Dazu nehmen wir einfach eine oder mehrere Wurzeln, schneiden sie in 1 cm dicke Scheiben und lassen sie ca. 1 Tag lange trocknen. Sind sie gut getrocknet werden sie in der Pfanne gut geröstet, dabei immer wieder wenden. Die ausgekühlten Wurzeln dann fein mahlen. Dazu eignet sich die Kaffeemühle oder auch ein Mixer. Anwendung: pro Tasse 1 gehäufter TL mit heißem Wasser aufbrühen. Der Kaffee schmeckt etwas malzig, herb und nussig.