Schleimhäute

Warum es so wichtig ist, die Schleimhäute feucht zu halten

Schleimhäute spielen eine wesentliche Rolle für unsere Gesundheit, doch oft schenken wir ihnen kaum Beachtung. Gerade im Winter sind sie jedoch besonders gefordert. In diesem Beitrag erfährst du, warum feuchte Schleimhäute für dein Wohlbefinden so entscheidend sind, was sie im Körper leisten und wie du sie einfach und effektiv pflegen kannst.

Was sind Schleimhäute und welche Funktionen haben sie?

Schleimhäute sind feine Gewebeschichten, die unsere inneren Hohlräume wie Nase, Mund, Rachen, Bronchien und den Verdauungstrakt auskleiden. Sie produzieren ein feuchtes Sekret, das sie vor Austrocknung und schädlichen Einflüssen schützt. Im Gegensatz zur äußeren Haut, die sich selbst durch eine dicke Hornschicht schützt, sind Schleimhäute wesentlich dünner und empfindlicher.

Schleimhäute

Ihre Hauptfunktionen:

  • Schutz vor Krankheitserregern: Die Feuchtigkeit der Schleimhäute bildet eine erste Barriere gegen Viren, Bakterien und Schadstoffe, die mit der Luft oder Nahrung in den Körper gelangen.
  • Feuchtigkeitsregulierung: Schleimhäute halten die Atemwege feucht, was für das Atmen und die Filterung der Luft entscheidend ist.
  • Wahrnehmung von Sinnesreizen: Geschmack und Geruch werden durch die Schleimhäute in Nase und Mund vermittelt, da sie feuchte Oberflächen bieten, die Nervenendigungen aktivieren können.

Warum die Schleimhäute gerade im Winter gefährdet sind

In den Wintermonaten leiden die Schleimhäute oft unter den Auswirkungen kalter Temperaturen und trockener Luft. Heizungen entziehen der Luft Feuchtigkeit, wodurch die Schleimhäute in Nase, Mund und Rachen schnell austrocknen. Die Hautoberfläche wird anfälliger für kleine Verletzungen und Reizungen, was das Eindringen von Krankheitserregern erleichtert.

Besonders problematisch ist dies, weil Erkältungs– und Grippeviren in der kalten Jahreszeit verstärkt auftreten. Wenn die Schleimhäute austrocknen, verlieren sie einen Teil ihrer Abwehrfunktion, und die Wahrscheinlichkeit einer Infektion steigt. Trockene Schleimhäute bieten weniger Schutz vor Viren und Bakterien, da sie weniger Sekrete produzieren können, die Keime abwehren.

Zusätzlich kann trockene Luft in beheizten Räumen auch die Augen austrocknen. Auch sie sind von feuchten Schleimhäuten abhängig, um gesund zu bleiben und ihre Schutzfunktion zu erfüllen. Durch die Reduktion der Luftfeuchtigkeit wird jedoch auch die Menge des Tränenfilms, der das Auge umgibt, verringert. Ein sehr guter Tipp bei trockenen Augen ist das Rosenhydrolat. Entweder über den Kopf versprühen oder direkt auf Wattepads und diese auf die Augenlider legen. Einen ganzen Beitrag zum Rosenhydrolat findest du >>hier<<.

Die Auswirkungen trockener Schleimhäute auf die Gesundheit

Wenn die Schleimhäute austrocknen, kommt es häufig zu Beschwerden und gesundheitlichen Risiken:

  • Erhöhte Anfälligkeit für Infektionen: Wie erwähnt, können Krankheitserreger leichter eindringen.
  • Reizungen und Entzündungen: Die Schleimhäute reagieren empfindlich auf trockene Luft. Das Ergebnis können Entzündungen in der Nase, im Rachen und sogar den Bronchien sein.
  • Erhöhtes Risiko für Nasenbluten: Besonders in der Nase führt die Trockenheit zu Rissen, die Nasenbluten begünstigen.
  • Beeinträchtigtes Atemverhalten: Trockene Schleimhäute in den Atemwegen können das Atmen erschweren und zu einem ständigen Reizhusten führen.

Tipps, um die Schleimhäute im Winter feucht zu halten

Um die Schleimhäute im Winter optimal zu pflegen und das Risiko von Infektionen zu minimieren, gibt es einige einfache Maßnahmen:

Luftbefeuchter verwenden:

Heizungen trocknen die Raumluft stark aus, was die Schleimhäute belastet. Luftbefeuchter können die Luftfeuchtigkeit auf ein gesundes Niveau bringen (40-60 %). Alternativ können feuchte Tücher, also z.B. Handtücher über Heizungen gehängt werden, um Feuchtigkeit abzugeben. Tipp – ein paar Tropfen ätherische Öle auf ein feuchtes Handtuch über der Heizung tropfen.

Regelmäßig lüften:

Auch im Winter sollte regelmäßig gelüftet werden, um für frische, sauerstoffreiche Luft zu sorgen. Am besten funktioniert das Stoßlüften – dabei wird die Luft schnell ausgetauscht, ohne dass die Räume zu stark auskühlen.

Genügend trinken:

Ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist entscheidend, damit der Körper genug Feuchtigkeit an die Schleimhäute abgeben kann. Etwa 1,5 bis 2 Liter Wasser oder ungesüßter Tee pro Tag helfen, den Flüssigkeitshaushalt stabil zu halten. Damit Wasser und Tee nicht auf Dauer langweilig schmecken kannst du sie gut mit Hydrolaten aufpeppen!

Inhalationen und Nasenspülungen:

Salzhaltige Nasenspülungen helfen dabei, die Nasenschleimhaut zu reinigen und zu befeuchten. Auch Inhalationen mit Salzlösungen und natürlich den passenden ätherischen Ölen unterstützen die Atemwege und beruhigen gereizte Schleimhäute.

Spezielle Nasen- oder Augensprays:

Bei trockener Luft können Nasensprays mit Meersalz helfen, die Nase feucht zu halten. Für die Augen gibt es feuchtigkeitsspendende Augentropfen, die das Austrocknen verhindern, oder auch Hydrolate kannst du gut nutzen, wie z.B. das Rosenhydrolat.

Omega-3-Fettsäuren:

Omega-3-Fettsäuren, die in Nüssen, Samen und Algen, aber auch in wertvollen hochwertigen Pflanzenölen vorkommen, helfen, die Schleimhäute von innen zu stärken und geschmeidig zu halten. Sie fördern den Aufbau von Lipiden, die die Feuchtigkeit der Schleimhäute stabilisieren.

Auf das Raumklima achten:

Vermeide überheizte Räume und halte die Raumtemperatur eher moderat. Gerade in Schlafräumen kann eine zu hohe Temperatur die Schleimhäute zusätzlich austrocknen.

Atemtechnik:

Atme möglichst durch die Nase und nicht durch den Mund, da die Nasenschleimhäute die Atemluft vorwärmen und befeuchten.

Schleimhäute

Effektive Helfer zur Pflege der Schleimhäute

Einige einfache Hausmittel oder natürlich auch wieder bewährte Rezepturen aus der Aromapraxis können zusätzlich helfen, die Schleimhäute zu pflegen:

Tee mit Honig

Eine Tasse Kräutertee (bestenfalls Kamille und Salbei) mit etwas Honig beruhigt den Hals (Halsschmerzen) und spendet Feuchtigkeit.

Nasenöl, Nasenbalsam

etwas Jojobaöl, Mandelöl oder auch Kokosöl kann in die Nasenflügel einmassiert werden, um die Haut zu pflegen. Ein Balsam kann mit Kokosöl oder Sheabutter als Basis zubereitet werden.

Nasenspray

Nicht nur bei Schnupfen ist ein selbstgemachter Nasenspray hilfreich, auch zum Befeuchten der Schleimhäute kann er gut genutzt werden. Als Basis kannst du Hydrolate verwenden oder destilliertes Wasser verwenden. 

Nasenspray

Mund-, Rachen-, Halsspray

Spätestens bei Halsschmerzen merkt man, wie wichtig auch die Rachen– bzw. Halsschleimhaut ist. Diese kannst du regelmäßig mit Hydrolaten pur besprühen oder auch mit einem selbstgemachten Hals- bzw. Rachenspray. Hier wirkt das Sanddornfruchtfleischöl pflegend.

Mundspray

Bodyspray

Du kannst hierzu einfach Hydrolate nutzen und diese einfach pur über Kopf und Körper sprühen. So hast du immer befeuchtete Schleimhäute. Gerne mehrmals am Tag. 

Inhalation

Einen ganzen Beitrag zum Thema Inhalation habe ich hier schon geschrieben >>klick<<. Um die Schleimhäute feucht zu halten, empfiehlt sich die Wasserdampfinhalation. Hierzu kannst du einfach etwas Meersalz in kochendes Wasser geben und darüber inhalieren, oder du gibst nach Wunsch noch 1-2 Tropfen ätherische Öle oder 1-2 EL Hydrolate hinzu. 

Schleimhäute erfüllen eine Schutzfunktion, die im Winter besonders wichtig ist. Durch die trockene Heizungsluft, niedrige Außentemperaturen und die erhöhte Belastung durch Krankheitserreger benötigen sie intensive Pflege. Mit einfachen Maßnahmen – wie einer ausreichenden Luftfeuchtigkeit in Innenräumen, regelmäßiger Flüssigkeitszufuhr und speziellen Pflegeprodukten – lassen sich die Schleimhäute gut unterstützen. So beugen wir Beschwerden und Infektionen vor und halten uns gesund. Das Geheimnis eines starken Immunsystems im Winter liegt oft im Detail – in diesem Fall in der richtigen Pflege unserer Schleimhäute.
Rosina
Rosina J.
Autorin, Dipl. Aromapraktikerin