Waldbaden, nur ein neuer Wellnesstrend?
Mit Sicherheit sagt Dir der Begriff Waldbaden etwas. Dieser Begriff ist nun auch schon so bekannt wie ätherische Öle es sind. Die genaue Bezeichnung heißt „Shinrin Yoku“ und erfunden haben es die Japaner. Was dahinter steckt und was Waldbaden wirklich kann oder eben nicht, das betrachte ich nun mit Dir in diesem Beitrag.
Was genau ist Waldbaden?
Shinrin Yoku ist japanisch und bedeutet soviel wie „In der Atmosphäre des Waldes baden.“ Wir übersetzen es nun hier einfach mit Waldbaden. Dieser Begriff ist Dir sicher schon untergekommen. Waldbaden hat die Wirkung dass es Ängste lösen kann, den Stress nachhaltig reduziert, ein allgemeines Wohlfühlen auslöst und natürlich auch die Atmung verbessert.
Ursprünglich war Shinrin Yoku ein Teil einer Marketingstrategie um die Wälder Japans zu schützen. Man dachte, wüssten die Menschen um die wertvolle Wirkung der Wälder Japans, schützen sie diese auch nachhaltiger. Studien dieser positiven Wirkung des Waldes auf den menschlichen Körper wurden nebenbei durchgeführt und waren so überwältigend, dass daraus auch Lehrstühle an Universitäten entstanden. Japan besitzt heutzutage über 64 zertifizierte Heilwälder die besucht werden um darin Shinrin Yoku, also Waldbaden zu praktizieren. Weltweit wird nun an der Heilkraft der Bäume weitergeforscht. Im deutschsprachigen Raum ist Waldbaden eher noch im Wellness bzw. Esoterik Bereich angesiedelt.
In ätherischen Ölen steckt ein großer Anteil an den wirksamsten und heilenden Kräften der Bäume. Als Kommunikationsmittel nutzen die Bäume die Phytonzide, ein Teil der Vernetzung sozusagen.
Waldbaden kann:
- Stress reduzieren bzw. das Stresshormon Kortisol im Blut reduzieren.
- den Blutdruck nachweislich senken.
- den Tag- und Nacht-Rhythmus wieder regulieren – d.h. zum besseren Schlafen verhelfen, bei Schlafstörungen hilfreich sein.
- das Immunsystem stärken und sogar chronische Krankheiten lindern, Krankheiten vorbeugen und lindern.
- den Herzschlag ausgleichen bzw. beruhigen, allgemein entspannen und Ängste lösen.
- glücklich machen, Unruhe lindern und sogar Depressionen lindern.
- die Lunge stärken, die Atemwege befeuchten und zu tiefer Atmung verhelfen.
- mehr Energie verleihen und das Wohlbefinden erheblich steigern.
Die Biophilia Hypothese
Diese These sagt, dass wir Menschen ein angeborenes Bedürfnis haben mit der Natur in Verbindung zu treten. Bekannt wurde sie 1984 durch den amerikanischen Biologen E.O. Wilson. Wir fühlen uns wohl in der Natur, ja lieben sie weil es in unseren Genen verankert ist. Diese Verbindung ist wichtig für unsere Gesundheit. Der Kontakt zur Natur ist ebenso wichtig wie regelmäßige Bewegung und gesunde Ernährung. Sind wir in Harmonie mit der Natur, beginnt der Heilungsprozess. Das Nervensystem kann sich neu einstellen. Körper und Geist nähern sich wieder dem wie sie sein sollen. Im Einklang mit der Natur fühlen wir uns erfrischt und erholt. Dies sollten wir uns unbedingt zu Nutze machen!
Waldbaden für Anfänger
Mittlerweile gibt es schon viele zertifizierte Waldbaden Trainer, aber natürlich kannst Du auch alleine und sogar als Anfänger Waldbaden praktizieren. Beachte einfach die Grundregeln dafür und es funktioniert. Erlaubt ist, was gut tut.
Wichtige Grundregeln fürs Waldbaden:
- Handy zu Hause lassen!
- Sammle keine Pilze oder Beeren während des Waldbadens, das wäre nur Ablenkung.
- Widme Dich mit allen Sinnen dem Wald, spüre den weichen Waldboden, die angenehme Kühle, den waldig-würzigen Duft, …
- Komm zur Ruhe bevor Du in den Wald gehst. Ideal dafür ist ein freier Tag.
- Gehe ganz gemütlich und langsam. Zu Beginn bleibe so lange wie möglich dort. Bist Du geübter können auch schon 20 Minuten reichen.
- Mache Pausen im Wald. Halte inne, setzt Dich hin und bleib einfach etwas.
- Tief atmen und Atemübungen machen!
Waldbaden, auch ohne Wald? Ätherische Öle machen es möglich!
Mithilfe von ätherischen Ölen kannst Du nun auch zu Hause Waldbaden ohne dafür raus gehen zu müssen. Aber wie wirksam sind diese Phytonzide in der Anwendung zu Hause? Dies hat Professor Quing Li am Institut für Hygiene und öffentliche Gesundheit der Medizinhochschule Nippon im Jahr 2005 genauer erforscht. Er hat z.B. die Zimmerluft in einem Stadthotel in Tokio mit Hinoki-Scheinzypresse angereichert, ohne dass es seine Probanden wussten. Mit wirklich herausragendem Erfolg, denn die Blut- und Urinwerte hatten einen großen Anstieg an natürlichen Killerzellen des Immunsystems, sowie eine sichtbare Stress-Reduktion und einen Abfall der Adrenalin- und Noradrenalinkonzentration. Auch waren seine Probanden viel aufgeweckter und kreativer. Seitdem wird natürlich weiter zur Wirkung von Baumölen an den Lehrstühlen der Forest Medizin geforscht. In den Waldmedizinzentren Asiens bilden ätherische Baumöle einen unverzichtbaren Teil des Standardprogramms.
Die besten ätherischen Öle fürs Waldbaden zu Hause
Atlaszeder – Cedrus atlantica
Die Atlaszeder wird auch Baum der Kraft genannt. Und Kraft braucht man dann am meisten, wenn man Angst hat. Der Duft der Atlaszeder erdet sehr stark und macht gegen Schwankungen und stabil. Gerne wird die Atlaszeder auch in stark erdenden Körperölen bei Mobbing verwendet.
Kombiniert mit der Kamille blau, und/oder Zypresse hat die Atlaszeder eine nachgewiesene antiallergische Wirkung speziell bei Heuschnupfen.
Wirkung:
angstlösend, aufrichtend, stärkend, beruhigend, bei Burnout, innerer Erschöpfung und Trauer, hilft wieder zur inneren Mitte zu finden, aphrodisisch, ausgleichend, nervenberuhigend.
Bewährte Anwendungsgebiete:
- Husten, Asthma, Bronchitis, Keuchhusten
- allergischer Schnupfen, Heuschnupfen
- Atemwegsinfektionen
- Läuse, Krätzmilben, Insektenabwehr
- Schlafstörungen, auch bei Kindern
- seelisches Bauchweh, auch bei Kindern
- Selbstvertrauen, Unsicherheit
- Pubertätskrisen
- depressive Verstimmungen
- Trauer, Schock
- Angst, Trennungsangst
- Suchterkrankungen
- Zellulitis
- Schuppen
- Wunden
- Nervenschmerzen
- Burnout, Stress, Anspannung
Balsamtanne – Abies balsamea
Frisch und waldig duftet das Balsamtannenöl. Eignet sich hervorragend zur Raumbeduftung, da es die Luft sehr gut reinigt. Dieses Öl ist auf psychischer Ebene ganz besonders ausgleichend auf Stress und stimmungserhebend, da es einen recht hohen Monoterpen-Ester-Gehalt hat. Dadurch entsteht auch die eher süßliche Note.
Wirkung:
stimmungsaufhellend, beruhigend, aufbauend, stabilisierend, seelisches Gleichgewicht wieder herstellend, raumluftreinigend.
Bewährte Anwendungsgebiete:
- chronische Schmerzen
- Atemwegsbeschwerden
- Asthma, Bronchitis, Husten
- spastischer Husten
- Erkältung, Grippe
- Halsschmerzen
- Arthritis, Rheuma
- Schwellungen
- Raumluftreinigung
- Schluckauf (einfach daran riechen)
Silbertanne (Weißtanne) – Abies alba
Der Duft der Weißtanne ist der Duft des Weihnachtsbaumes. Besonders fein, waldig, balsamisch und befreiend auf die Atemwege ist dieser Duft. Fehlen im Winter Licht, Wärme und Geborgenheit, hilft das ätherische Öl der Weißtanne sehr gut.
Wirkung:
stimmungsaufhellend, antidepressiv, beruhigend, aufbauend, stabilisierend, raumluftreinigend, Atemwege befreiend.
Bewährte Anwendungsgebiete:
- Atemwegsbeschwerden
- Asthma, Bronchitis, Husten
- spastischer Husten
- Erkältung
- Grippe
- Halsschmerzen
- Raumluftreinigung
- Angst
- Unruhe
- Depression
Douglasie – Pseudotsuga menziesii
Dieser Duft eignet sich hervorragend als Luftreiniger, speziell in Arbeits- und auch Büroräumen. Auch für Saunaaufgüsse ist er ideal. Die Douglasie ist der Fitmacher unter den Walddüften. Es wirkt auch antiseptisch (keimtötend) und reinigt die Raumluft.
Wirkung:
stimmungsaufhellend, anregend, aufrichtend, aktivierend, stärkend, ermunternd, konzentrationsfördernd, angstlösend, antiseptisch, immunstimulierend.
Bewährte Anwendungsgebiete:
- Erkältung, Grippe
- Asthma
- Rheuma, Gicht
- Rückenschmerzen
- Muskelschmerzen
- chronische Schmerzen
- Angst
- Unruhe
- Stress
- Konzentrationsstörungen
- Atemwegsbeschwerden
Fichtennadel, sibirische Fichte – Abies sibirica
Die Fichtennadel wird auch als sibirische Tanne bezeichnet. Erkennt man auch gut im botanischen Namen. Aus den Zweigen wird das ätherische Fichtenöl mittels der Methode der Wasserdampfdestillation gewonnen. Das Öl kann für viele medizinische Anwendungen eingesetzt werden, wie zb. bei Erkältungen, Husten, Beschwerden der Atemwege, Fieber, Muskelschmerzen und auch Rheumatismus. Das Öl wird gerne in Badezusätzen, Reinigungsmitteln, Seifen, Raumsprays etc… verwendet.
Wirkung:
anregend, ausgleichend, konzentrationsfördernd, angstlösend, stresslösend, nervenstärkend, antibakteriell, entzündungshemmend, auswurffördernd, schleimlösend, desodorierend, durchblutungsfördernd, entzündungswidrig, hustenreizlindernd, immunstimulierend, keimtötend, stark krampflösend, schmerzstillend, stärkend, belebend und befreiend für die Atemwege, raumluftreinigend, atemstimulierend.
Bewährte Anwendungsgebiete:
- Muskelverspannungen, Muskelschmerzen
- Asthma, Bronchitis, Husten, Reizhusten, Keuchhusten
- Erkältung, Grippe, Fieber
- Schnupfen
- Tuberkulose
- Durchblutungsstörungen
- kalte Füße
- Stimulation der Atmung
- Ängste
- Anspannung
- Nervosität
- innere Unruhe
- Atembeschwerden (durch Stress ausgelöst)
- Stress
- allgemeine Schwäche
- Antriebsstörungen
- seelisches Ungleichgewicht
- Erschöpfung, Müdigkeit, Burnout
Zirbe – Pinus cembra
Die Zirbe nennt man auch Zirbelkiefer oder Arve. Sie gilt als das beste Autofahrer–Öl, denn der Duft verleiht ruhevolle Wachheit. Man fährt also sehr entspannt, aber völlig konzentriert! Auch ist der Duft wieder Atmung unterstützend, Raumluft reinigend und stärkend auf Körper und Geist.
Wirkung:
anregend, atmungserleichternd, raumluftreinigend, stärkend, ausgleichend, beruhigend, konzentrationsfördernd, schützend, Lebensgeister stärkend.